Kaufratgeber für Mähdrescher

Mähdrescher sind landwirtschaftliche Erntemaschinen, die hauptsächlich zum Mähen und Dreschen von Getreide eingesetzt werden. Sie ermöglichen ein gleichzeitiges Ernten und Dreschen, d. h. Herauslösen der Getreide- oder Samenkörner, sowie eine Reinigung der Samen bzw. Körner. Die Wahl des richtigen Mähdreschers kann sich angesichts der Vielfalt der Angebote als eine echte Herausforderung erweisen.

 Um zu entscheiden, welche Maschine am besten geeignet ist, ist das verfügbare Budget und die zu erwartende Rentabilität zu berücksichtigen. Die Wahl des Mähdreschers hängt auch davon ab, welche Art der Separierung von Stroh und Körnern Sie wünschen und wie groß das Fassungsvermögen des Getreidetanks sein sollte. In diesem Leitfaden werden die folgenden Themen behandelt:

 

  • Die verschiedenen Arten von Mähdreschern
  • Die Größe der Erntefläche
  • Die Preisgestaltung
  • Die Abscheidung (Separierung von Stroh und Korn/Samen)
  • Das Fassungsvermögen
  • Die Bereifung

Mähdrescher ansehen

  • Selbstfahrender Mähdrescher oder gezogener Mähdrescher?

    Bei Mähdreschern werden zwei Fortbewegungsarten unterschieden: Selbstfahrer mit eigenem Antrieb und traktorgezogene Mähdrescher.

    • Selbstfahrende Mähdrescher auf Rädern sind ideal für Gelände mit hartem Boden und sind am weitesten verbreitet.
    • Gezogene Mähdrescher verfügen über keinen eigenen Antrieb und müssen daher an einen Traktor angeschlossen und von diesem gezogen werden. Sie eignen sich besonders für Gelände mit lockerem Boden sowie für größere Agrarflächen.

    Darüber hinaus gibt es auch sogenannte Raupenmähdrescher, die anstelle von Rädern mit Raupen ausgestattet sind. Sie werden hauptsächlich in Geländen eingesetzt, in denen Getreideerntemaschinen mit Rädern steckenbleiben würden. Sie werden bevorzugt für die Ernte von Reis und anderen Feldfrüchten auf wassergesättigten Böden verwendet.

    Traktorgezogener Mähdrescher

    Traktorgezogener Mähdrescher

    Selbstfahrender Mähdrescher von John Deere

    Selbstfahrender Mähdrescher von John Deere

  • Welche verschiedenen Typen von Mähdreschern gibt es?

    Es werden drei Arten von Abscheidesystemen zur Trennung von Getreide und Spreu unterschieden: Schüttler (auch als Hordenschüttler bekannt), Rotoren (axial) und hybride Mähdrescher. Die Wahl hängt insbesondere von der Größe der Erntefläche, der Beschaffenheit des Bodens und den gewünschten Ergebnissen ab.

    • Konventionelle Mähdrescher (mit Schüttlern):Dieser auch Schüttler-Mähdrescher genannte Typ funktioniert mittels eines tangentialen Dreschsystems – einer bewährten und zuverlässigen Technologie, die eine klassische Wahl unter Landwirten ist. Die Anzahl der Schüttler kann zwischen 4 und 8 variieren.  
    • Nicht konventionelle Mähdrescher (mit Rotoren):Mähdrescher mit axialem Dreschsystem, auch Axialmähdrescher genannt, sind kompakt, weniger sperrig als Schüttler-Mähdrescher und erfordern weniger Wartung. Das Endprodukt ist von besserer Qualität, da das Korn weniger gebrochen wird. Allerdings reagiert dieser Maschinentyp recht empfindlich auf das Gewicht und den Zustand des Strohs, insbesondere auf dessen Feuchtigkeitsgehalt. Zudem hat er einen höheren Kraftstoffverbrauch.
    • Hybrid-Mähdrescher: Das hybride Dreschsystem besteht aus einer Dreschtrommel und einem oder mehreren Dreschrotoren. Beim Dreschen kommt es hier zu weniger Kornverlust. Verglichen mit anderen Mähdreschertypen sind Hybrid-Mähdrescher jedoch recht selten auf dem Markt.
    Axialmähdrescher von CLAAS

    Axialmähdrescher von CLAAS

    Konventioneller Mähdrescher von JOHN DEERE

    Konventioneller Mähdrescher von JOHN DEERE

  • Welcher Mähdrescher für welche Ernteflächengröße?

    Es gibt Mähdrescher in verschiedenen Größen, die für unterschiedlich große Ernteflächen geeignet sind.

    • Für eine Fläche von bis zu 300 Hektar genügt in der Regel ein einziger Mähdrescher. Hierfür empfiehlt sich ein konventioneller Schüttler-Mähdrescher.
    • Wenn die Fläche mehr als 300 Hektar beträgt und die Ernte in einem relativ kurzen Zeitraum erfolgen muss, bieten sich zwei Möglichkeiten an:
      • Zwei konventionelle Mähdrescher: Der gleichzeitige Einsatz von zwei Maschinen erhöht die Produktivität und reduziert die Arbeitslast.
      • Ein nicht konventioneller Mähdrescher (mit Rotor): Mit dieser Lösung ersparen Sie sich die tägliche Wartung zweier Maschinen. Diese Art von Mähdrescher verfügt über eine deutlich höhere Kapazität.
  • Was für ein Fassungsvermögen sollte ein Mähdrescher haben?

    Das Fassungsvermögen des Getreidetanks eines Mähdreschers sollte nie größer sein als die Menge, die das Mähwerk verarbeiten kann. Es variiert je nach Modell (4000 Liter, 5000 Liter, 6000 Liter, 7000 Liter, 8000 Liter, 9000 Liter, 10000 Liter, usw.). Um eine Ernte mit möglichst wenig Unterbrechungen zu gewährleisten, sollte die Kapazität allerdings auch nicht zu niedrig sein.

  • Wie wählt man die richtige Bereifung für einen Mähdrescher?

    Ein Standard-Mähdrescher wiegt im Durchschnitt 15 Tonnen. Rechnet man die etwa 12 Tonnen Getreide hinzu, die ein für 400 Scheffel Weizen konzipierter Korntank fassen kann, kommt man auf ein Gesamtgewicht von 30 Tonnen. Ein solch hohes Gewicht kann zu einer erheblichen Bodenverdichtung führen, wodurch die Ertragsfähigkeit des Bodens für die nächste Ernte beeinträchtigt wird.

    Die Bereifung des Mähdreschers sollte entsprechend der Speicherkapazität und der Beschaffenheit des Geländes ausgewählt werden. Außerdem gibt es auch Raupenmähdrescher.

  • Wie berechnet man den Preis für einen Mähdrescher?

    Zunächst ist zu bedenken, dass der Durchschnittspreis eines Mähdreschers von seiner Leistung pro Hektar Erntefläche abhängt. Ein neuerer Mähdrescher hat eine durchschnittliche Leistung von 1,1 PS/ha und kostet im Durchschnitt 71,7 €/ha zzgl. Kraftstoff- und Arbeitskosten. Die Kosten können von Land zu Land variieren. In diesem Ratgeber verwenden wir europäische Preise.

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